Original von gimmig
hi,
zusammenfassend kann man sagen, dass:
- eine geschlossene kiste schnell, präziese und klanglich super ist
- ein bandpass druck ohne ende bereitet, aber es mit dem klang nicht so ernst nimmt
- ein bassreflex tiefgang satt spielt und auch klanglich super dasteht
gruß ronny
Auch hi,
darf ich das Thema ein wenig vertiefen?

)
Bandpass-Gehäuse:
Eine Gehäuseart, bei der die Chassis in einem Gehäuse sitzt und sowohl nach vorne als auch nach hinten in eine separate Kammer spielt. Mindestens eine dieser Kammern ist ventiliert.
Vorteile:
Steiler Schallpegelabfall bei früheren Frequenzen duch die ventillierte Bandpaßkammer
tiefe Abstimmung durch angekoppeltes, ventiliertes Volumen möglich
bei schmalbandiger Abstimmung guter Wirkungsgrad.
Nachteile:
Ausschwingverhalten schlechter als bei Baßreflex
aufwendiges Gehäuse
exakte Abstimmung notwendig.
Klangcharakter:
Meist nicht so knackig
eher satt und voluminös
Bassreflex-Gehäuse:
Eine Bassreflexbox ist ein sogenannter Helmholtzresonator. Ein solcher akustischer Resonator besteht faktisch aus einem Volumen mit einer Öffnung. Die im Gehäuse eingeschlossene Luft hat eine vom Volumen abhängige Federsteifigkeit, die in der Öffnung oder im (Bassreflex-)Rohr befindliche Luft hat ebenfalls eine Masse. Durch Abstimmen der Federsteifigkeit des eingeschlossenen Volumens und der angehängten bewegten Masse (Luftvolumen im Bassreflexrohr) lässt sich eine bestimmte Resonanzfrequenz definieren. Diese Resonanz wird durch einen Lautsprecher angeregt, der in das Gehäuse eingebaut wird. Durch geschickte Wahl der Resonanzfrequenz erreicht man eine Verstärkung der Tieftonwiedergabe bei gleichzeitiger Reduzierung der Membranauslenkung.
Vorteile:
Gutes Ausschwingverhalten (nur bei Buttonworth- und QuasiButterworth-Abstimmung),
guter Wirkungsgrad,
höhere Schallpegel möglich,
weniger Membranhub,
dadurch geringere Verzerrung.
Nachteile:
Anfällig für subsonische Frequenzen (Gefahr für mechanische Übelastung),
steiler Abfall zu tiefern Frequenzen,
exakte Abstimmung des Gehäuses bzw. Rohre notwendig.
Klangcharakter:
Bei optimaler Abstimmung meist knackig und präzise,
bei sehr tiefen Abstimmungen (Chebysheff-Charakteristik) Frequenzverlauf zunehmend wellig durch schlechteres Ausschwingverhalten, abnehmende Präzision.
Die Chassisgüte QTS sollte zwischen 0,3 und 0,45 liegen.
Bei höheren Werten zunehmende Baßüberhöhung und abnehmende Präzision,
bei niedrigeren Werten (bei z.B. zu kräftigen Magneten) abnehmender Tiefbaß.
Wichtig:
Absolut dichtes Gehäuse.
geschlossenes Gehäuse:
Geschlossene Gehäuse stellen im Prinzip eine unendlich große Schallwand dar. Diese Schallwand wurde zu einem rundum geschlossenen Gehäuse gefaltet. Ist das Gehäuse völlig dicht, lässt sich die Federsteife der eingeschlossenen Luft im Gehäuse genau angeben. Geschlossene Gehäuse weisen gegenüber Bassreflexboxen im Tieftonbereich einen geringeren Wirkungsgrad auf, dafür bieten sie ein besseres Impulsverhalten. Geschlossene Gehäuse eignen sich auch für Lautsprecher mit höheren Qts Werten über 0,5.
Funktionsweise:
Der Tieftonlautsprecher arbeitet auf ein geschlossenes Volumen. Das Luftvolumen wirkt auf den Lautsprecher wie eine zusätzliche Feder. Maßgeblich für die Linearität des Frequenzganges im Bassbereich ist die Gesamtgüte des eingebauten Lautsprechers. Am günstigsten wird ein Gesamtgüte Wert von 0,707 angesehen. Hier verhält sich der Frequenzgang, sowie das Ein- und Ausschwingverhalten wie ein Butterworthfilter 2. Ordnung. Der Frequenzgang fällt unterhalb der Einbauresonanz (Fc) mit 12 dB je Oktave ab.
Vorteile:
Sehr gutes Ausschwingverhalten,
flacher Pegelabfall zu tiefen Frequenzen,
relativ unkritisch bei subsonischen Signalen.
Nachteile:
Meist relativ geringer Wirkungsgrad und damit höhere Verstärkerleistung nötig
Klangcharakter:
Bei einer Gesamtgüte QT unter 0,7 mehr knackig, weniger Tiefbaß,
bei QT über 0,7 mehr voller und unpräziser.
Bei QT gleich 0,7 glatter Frequenzverlauf.
Wichtig:
Absolut dichtes Gehäuse.
Steht auch auf meiner HP (die hat aber nix mit Leon zutun

)
Gruß pvc